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Reha-Bericht von Leo99
(Autor: Leo99 / Stand: 26. April 2016)


[Zum OP-Tagebuch von Leo und ihrer Mutter Marina]
 

Leos Reha-Bericht

Im Februar 2013 wurde ich aufgrund meiner Hyperkyphose von Th7-L1 versteift. Mein Rundrücken konnte auf 40° korrigiert werden. Ca. 1,5 Monate nach der OP hatte ich so gut wie keine Schmerzen. Bei der Zwei-Jahres-Kontrolle im Februar 2015 wurde eine Verschlechterung auf 55° festgestellt. Oberhalb der Versteifung knickt meine Wirbelsäule leider immer noch weiter nach vorne ab. In der Lendenwirbelsäule wird die Lordose leider auch ein kleines bisschen mehr, was allerdings nicht so schlimm ist. Zudem habe ich noch ca. 22° Skoliose in der Lendenwirbelsäule dazu bekommen, was aber auch gegenüber der Kyphose nicht so wichtig ist.

Inzwischen sind wieder Schmerzen da, bei längerem Sitzen oder Stehen in der Lendenwirbelsäule und wenn ich dann noch etwas mache wie Schreiben oder Klavierspielen, bekomme ich auch Schmerzen in den Schultern und im Nackenbereich. Bei der Zweijahreskontrolle bei Dr. Hoffmann wurde mir gesagt, eine Korrektur durch ein Korsett sei nicht mehr möglich, sondern nur noch durch Physiotherapie. Mir wurde eine Reha in Bad Sobernheim empfohlen, welche ich dann im Juli/August für fünf Wochen gemacht habe.

Ich war dort nicht als Schmerzpatientin und auch nicht zum Muskelaufbau direkt nach der OP, sondern, wie alle anderen auch, um meine Wirbelsäule durch die richtige Kräftigung der Muskulatur aufzurichten. Das Programm bestand aus mehreren Teilen. In den Gruppenstunden, von denen man meist 2 Einheiten à 2 Stunden am Tag hatte, werden in der ersten Woche hauptsächlich die Übungen nach Schroth erklärt. Je nach Art der Skoliose/Kyphose muss man um die 8 Übungen lernen und machen. Später werden diese Übungen verstärkt durch Hilfsmittel gemacht oder andere Übungen zur Kräftigung der Bauchmuskulatur. Auf dem Plan stehen dann noch 2 Einheiten Übungszeit, in denen man seine 8 Übungen selbstständig durchführen muss. In dem Raum, in dem diese gemacht werden, gibt es aber einige Therapeuten, die von Patient zu Patient gehen und ab und zu korrigieren und durch das Geben von Atemreizen unterstützen. In der Gruppe gibt es noch Wassertherapie und Ergotherapie. Als Einzeltherapie gibt es dann noch Atemtherapie zweimal die Woche, die aus dem Trainieren der Atmung und Massage besteht.

Für die Operierten gibt es zwei bis drei Mal die Woche, je nachdem, welche Anwendungen man ansonsten noch hat, morgens Stabilisation. In diesen 20 Minuten werden Stabilisationsübungen für die Wirbelsäule gemacht. In der Wassertherapie für Operierte werden ebenfalls Stabiübungen gemacht, durch das Wasser werden sie allerdings viel anstrengender. Die Gruppen, in denen man Therapie hat, werden nach Skoliosemuster gebildet. Wenn man das erste Mal in Bad Sobernheim ist, kommt man in eine Gruppe, in der man die ganzen Übungen lernt. Nach einer Woche kommt man dann in diese nach Skoliosemuster eingeteilten Gruppen. Als Operierte/r kommt man ganz normal in diese Gruppen. Die ersten zwei Wochen kam ich in eine Skoliosegruppe, da die Kyphosegruppe zu voll war. Es hat aber keinen Unterschied für mich gemacht, da ich als Operierte die Übungen sowieso schon leicht umwandeln musste.

Für die letzten zwei Wochen kam ich dann aber doch noch in die Kyphosegruppe. Von der Therapie her hat es mir in Bad Sobernheim sehr gut getan, denke ich. Allein die Stabilisationsübungen haben schon sehr viel gebracht. Ich hatte bei den Übungen auch kaum Beschwerden (ab und zu haben meine Schultern wehgetan, wenn ich aber Bescheid gesagt habe, wurde die Übung direkt abgewandelt). Auch die Übungen nach Schroth sind sehr gut für mich gewesen. Zwischendurch war es zwar sehr anstrengend, aber wie gesagt, Beschwerden hatte ich kaum. Ansonsten war es dort auch ganz okay. Man ist, wenn man unter 18 ist, zu zweit in einem Zimmer. Die meisten Patienten dort sind Jugendliche. Was mich etwas gestört hat, war, dass man mir nicht die Möglichkeit gegeben hat, vegan zu essen. Ich habe am Anfang mehrfach gefragt und hatte es auch schon vorher auf den Zettel geschrieben, allerdings musste ich dann noch mal mit der Köchin sprechen und mir wurde meine vegane Ernährung fast zum Vorwurf gemacht. Dabei hatte ich noch nicht einmal darum gebeten, etwas extra zu bekommen, sondern hätte einfach nur gern die Zutaten für die Gerichte erfahren, meistens hab ich aber darauf keine Antwort bekommen. Ansonsten war ich aber sehr zufrieden dort.

Anfangs hab ich die Übungen - wie ich es eigentlich auch sollte - zu Hause regelmäßig weiter gemacht, mit der Zeit hat die Motivation aber nachgelassen. Eine Verbesserung merkt man durch Schroththerapie wohl erst nach 6-8 Monaten. Nach ca. 3 Monaten ist es aber einfach demotivierend, wenn man fast täglich seine Übungen macht, sich aber schmerztechnisch noch keine Besserung zeigt. Von daher habe ich sie nicht mehr wirklich regelmäßig gemacht. Ich brauche aber die Kräftigung der Muskulatur am Rücken und in den Schultern, um nicht weiter nach vorne zu kippen.

Jetzt, ein Dreivierteljahr nach der Reha und drei Jahre nach der OP, hatte ich nochmals eine Kontrolle in Bad Sobernheim bei Dr. Stefan. Es hat sich weiter auf 60 Grad verschlechtert. Allerdings hat Dr. Stefan jetzt gemeint, ich könnte doch noch ein Korsett zur Aufrichtung tragen. Es korrigiert dann unten in der Lendenwirbelsäule und zwingt mich wohl dadurch auch, oben aktiv zu korrigieren, da ich sonst umkippen würde, und somit auch meine Muskulatur zu trainieren. Ich versuche jetzt auch, die Übungen wieder regelmäßig zu machen und eventuell auch ins Fitnessstudio zu gehen, um eine weitere Zunahme der Krümmung zu verhindern.

In 3 Wochen bekomme ich das Korsett, ich bin mal gespannt, wie das ist und ob es was bringt. Noch ist wohl eine Korrektur möglich, allerdings sollte ich mich jetzt echt mal dranhalten und bereue es wie gesagt auch, dass ich die Übungen nicht regelmäßig gemacht habe. Sollte die Kyphose stärker werden, könnte es sein, dass das Gewicht, das die Wirbel vorne zusammendrückt, diese hart und unbeweglich werden lässt und somit keine konservative Aufrichtung mehr möglich ist sondern nur operativ, falls es schlimmer werden sollte. Ich hoffe, dass das nicht wieder passiert. So wie es jetzt ist, ist es ja aber noch gut. Auch wenn ich das Thema Rücken jetzt leider doch nicht wirklich abhaken konnte (womit ich auch nicht wirklich gerechnet habe, aber ich dachte zumindest, dass es nicht wieder so stark wird) und es mich nicht weniger beschäftigt als vor der OP, bin ich immer noch sehr froh die OP gemacht zu haben und bereue es nicht. Ich hoffe nur, dass ich, solange es noch möglich ist, noch etwas Korrektur rausholen kann und vor allen Dingen, dass es nicht weiter zunimmt. Wenn ich mein Korsett bekommen und ein paar Wochen getragen habe, werde ich noch mal was dazu schreiben.

Liebe Grüße, Leonie

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